Maren Dettki
- Bachelor of Health, Logopädie – Hogeschool van Arnhem en Nijmegen
- Psychologische Beratung und Personal Coaching – ILS, Hamburg
- Abschlusszertifikat – Dr. Migge-Seminare® Weiterbildungsinstitut Westfalen-Lippe
- Mitglied des Verbands freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater e.V.
- Zertifizierte Trainerassistentin im Westernreitsport – Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.
Seit meiner frühsten Kindheit liebe ich Pferde. Mit 13 Jahren bekam ich mein erstes Pony Smoky. Durch ihn habe ich gelernt, welches Glück Vertrauen und eine enge Beziehung zu einem Pferd bedeuten kann. Doch kurz vor Beginn der Berufsausbildung hatte ich einen schweren Reitunfall bei einem Strandausritt im Urlaub. Das war der Moment, der mich völlig aus dem glücklichen Leben mit Pferden riss.
Nachdem die körperlichen Verletzungen verheilt waren und ich wieder aufs Pferd wollte, hatte ich nun einen ständigen Begleiter: Die Angst. Ich traute mich mit meinem Pony nicht mehr auszureiten und ging nur noch mit ihm in die Bahn. Ich vermied für mich beängstigende Situationen und blieb immer öfter zu Hause, statt wie früher, jede freie Minute am Stall zu verbringen. Zu Beginn meines Studiums entschied ich mich dann mein Pony abzugeben. Ich wurde ihm und seinen Ansprüchen nicht mehr gerecht. Zwei Jahre hielt ich es ohne Pferde aus. Dann wagte ich mich wieder drauf. Doch natürlich hatte mich meine Angst nicht verlassen und schränkte mich weiterhin ein. An Ausritte war nicht zu denken und oft genug stieg ich vermeintlich ohne Grund wieder ab. Trotzdem war für mich klar, ohne Pferde geht es nicht. Das Glück, dass ich durch sie erfuhr, war immer stärker als die Angst.
In meiner Ausbildung als Coach lernte ich viel über mich selbst, meine Ängste und was dabei in meinem Körper vorgeht. Hier bekam ich das erste Mal Hoffnung, doch wieder all das mit Pferden machen zu können wovon ich träumte. Ich beschloss, dass ich wieder ein eigenes Pferd haben wollte. So kaufte ich meine Irish Cob Stute Milka. Mit ihr konnte ich nochmal ganz von vorne anfangen, nachdem ich meine Angst konkretisiert und auch relativiert hatte. Ohne Druck und mit kleinen Zielen die ich uns setzte, konnten wir gegenseitiges Vertrauen aufbauen. Angefangen bei konsequenter Bodenarbeit, über viele Spaziergänge, bei denen ich immer längere Strecken geritten bin, bis hin zum ersten großen Ausritt, haben wir gemeinsam verschiedene Situationen gemeistert und ich habe dabei mein Pferd immer besser kennen gelernt. Auch jetzt gibt es noch Abenteuer, die wir mit Geduld und Vertrauen angehen können. Natürlich kommen wir manchmal in beängstigende Situationen. Doch ich habe gelernt positiv damit umzugehen und entwickle mich so zusammen mit meiner Stute immer weiter.
So wie ich früher nie gedacht habe, beim Reiten einmal von Angst begleitet zu werden, so habe ich viele Jahre nach meinem Reitunfall nie gehofft, wieder entspannt einen Ausritt durch den Wald genießen zu können. Ich bin froh, dass ich mich meiner Angst gestellt habe und freue mich auf jeden Tag, den ich mit meinem Pferd erleben darf.